Nachdem ich jetzt in den letzten 2 Monaten drei Hochzeiten im Endstadium zu betreuen hatte, ist mir wieder einmal aufgefallen, wie extrem eine Braut wird. Klar, die eine a bisserl mehr, die andre ein bisserl weniger. Aber letztlich hatte ich noch keine Braut OHNE die berühmten Brauthormone.
Meistens geht es so 2-3 Wochen vor der Hochzeit so richtig los – die Braut bekommt kalte Füße, Panikattacken, schmeißt alles fünfmal um und grübelt über alles und jedes. Die Freunde hören auch schon langsam nicht mehr zu und verdrehen die Augen, wenn das Thema Hochzeit aufkommt. Mädels, was soll denn das? Ihr habt entweder alles perfekt selber geplant oder habt die Planung einer Hochzeitsplanerin übergeben. Auch wenn ihr der Meinung seid, dass diverse Dinge der Hochzeit noch gar nicht erledigt sind oder der Terminplan überhaupt nicht passen kann – macht euch nicht solch einen Kopf. Gerade wir Hochzeitsplaner wissen, wann wir was tun, auch wenn wir euch nicht über jeden Schritt und jede Minute informieren. Denn wir wissen, dass alles, aber auch wirklich alles, was wir sagen, sowieso völlige Panik bei euch auslöst. Denn 2-3 Wochen vor der Hochzeit machen wir alles falsch in euren Augen 😉 Und wenn ihr selber geplant habt, auch dann passt alles so wie es ursprünglich geplant war. Ihr habt euch schließlich verdammt viel Gedanken schon im Vorfeld darüber gemacht.
Aber trotz und alledem denkt euch nicht, dass ihr eine schreckliche, nervige Person seid. Auch wenn ihr das jetzt ab und an von eurem Umfeld hört. Nein, ihr seid einfach ganz normale Bräute
Ich kann euch aber einen Trost geben, ihr seid definitiv nicht allein. Wenn ihr denkt, damit nicht allein klar zu kommen, dann schreibt euch in Hochzeitsgruppen (derer es ja ganz viele gibt) die Panik vom Leib und bekommt ganz viel Unterstützung und Trost und Hilfe durch Worte von andren Bräuten.
Oder schreibt ein Tagebuch. Irgendwann kramt es wieder heraus und lest es– ihr werdet über eure eigene Panik lachen, denn am Hochzeitstag selber wird alles wie weggeblasen sein. Jede von euch wird völlig entspannt den Tag genießen! Vielleicht könnt ihr ja auch mit eurem Tagebuch eure damaligen Sorgen an eure Töchter oder Schwiegertöchter weitergeben, wenn diese selber kurz vorm Durchdrehen sind.
Und ja, ich gebs zu. Es ist ein ganz komischer Augenblick auf einmal so im Mittelpunkt zu stehen, wenn die Kirchentür aufgeht und du reinkommst und sich alle nach dir umdrehen…
Kürzlich sagte die Oma einer meiner Bräute etwas, was ich ganz toll fand und der Braut im Vorfeld die Angst genommen hat:
„ Nur ihr wisst, wie der Tag bis ins Detail laufen soll. Wenn etwas nicht klappt wie geplant, dann fällt es den andren gar nicht auf. Denn die wissen ja gar nicht, was wann wie angedacht war.“ Und ja, für solche Momente sind wir Hochzeitsplaner am Tag der Hochzeit bei euch. Wir haben den Terminplan sicher im Auge.
Und nochmal ja… ich hasse es, wenn eine Braut eine Woche vor der Hochzeit den minutiösen Zeitplan ihrer Hochzeit haben möchte. Was ist denn, wenn die Gäste langsamer essen als eingeplant? Sollen wir sie scheuchen? Oder wie sieht es denn aus, wenn es regnet und das Brautstrausswerfen nicht draußen, wie geplant, stattfinden kann? Dann kann man entweder zeitlich umplanen oder eben räumlich nach Alternativen schauen. Wie heißts so schön? „Wer keinen Zeitplan hat, kennt keine Verspätungen.“© Walter Ludin (*1945)
Und eins sei euch noch mit auf den Weg gegeben – eure Gäste machen die Party. Und denen ist es egal, wie was geplant ist. Die wollen mit euch feiern. Denn IHR seid das wichtigste Paar des Tages! Also in diesem Sinne – relax and do it 😀